Stadtgemeinde Traiskirchen

Mühlbachtour

Rad & Wanderweg

Schwierigkeit: mittel
Distanz: ca. 6,3 Kilometer
Dauer: ca. 2,5 Stunden

Der unscheinbare Mühlbach verläuft seit rund 1.000 Jahren vom Helenental bis nach Achau und trug viel zur Industrialisierung der Stadtgemeinde Traiskirchen bei. Die Tour führt vorbei an den 12 ehemaligen Mühlen im Stadtgebiet, die das Wasser des Baches nutzten und anderen Standorten letztlich Betriebe wie etwa Semperit entstanden sind.

Hansy-Mühle

Der heutige Lindenhof in der Sängerhofgasse entstand vermutlich im 17. Jahrhundert. Der Bau war als Hansy-, Bauern- und Birnzipfmühle bekannt, bis die holländische Schokolade-Firma DeJong hier 1905 eine Produktion einrichtete. Die Linde im Innenhof, nach der das Bauwerk benannt ist, wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts gepflanzt. Heute ist das Areal im Privatbesitz.

Auch beim Schloss in Tribuswinkel gab es einst eine Mühle. Reste der Schlossmühle sind heute noch ostseits der Brücke in der historischen Uferverbauung ersichtlich.

Mühlen in Tribuswinkel

Nach der Fürstenmühle, heute das Fackelwerk Buryan, durchfließt der Mühlbach das ehemalige Semperit-Gelände. Hier liefen gleich mehrere Mühlen – Lutter-, Feitzinger- und Grünmühle. Diese Mühle beheimatete Ende des 18. Jahrhunderts eine Seidenflorfabrik. Kaiser Joseph II. besuchte die Fabrik 1786 und erließ angesichts der Arbeitsbedingungen für Kinder die ersten Vorläufer der Fabriksgesetzgebung in Österreich.

In der Bräuhausgasse in Traiskirchen befand sich die Staudigl-Mühle, dessen Wasserrad mit einem Durchmesser von 6 Metern einst das größte Bauwerk am Mühlbach war. In der Mühlbachgasse wiederum befand sich die Mitter-Mühle.

Ferschner-Mühle

An der Hochmühlstraße in Traiskirchen liegt die Ferschner-Mühle, die sicherlich am besten erhaltene Mühle im Stadtgebiet. Das Haus wurde 1392 erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1849 ist das Haus als Ferschner-Mühle bekannt. Hier wurde bis 1939 die Kraft des Mühlbachs mittels Wasserrad genutzt. Erst 1967, nach fast 600 Jahren, wurde das Wasserrad abgebaut und das Wasserrecht gelöscht.

Oratormühle

Ein paar hundert Meter weiter, schon auf Möllersdorf Gemeindegebiet, befindet sich die Oratormühle, auch als Roth-, Bauer- und Frankmühle bekannt. Dieses Haus, heute in Privatbesitz, beherbergt einige Wohnungen

Als nächstes folgte die Leonharts-Mühle, die einst die Energie für die Färberei Mully bereitstellte. Während von der „Mully“ nichts mehr existiert, ist das benachbarte ehemalige Metallwerk, vormals die Webersche Mühle, heute ein Gewerbepark.