Stadtgemeinde Traiskirchen

woom-Kinderräder als Auszeichnung für Teilnahme an der Aktion „PARKplatz“

Parkplatz von Kindern anders gedacht

Parkplatz von Kindern anders gedacht
© Schlössl Möllersdorf

Die im Herbst stattgefundene Aktion machte darauf aufmerksam, dass der öffentliche Raum für alle da und wertvoll ist. Die Teilnahmeteams von Traiskirchens Kindergärten waren voller Tatendrang und Kreativität, was nun mit je zwei woom-Kinderrädern von klima:aktiv mobil, der Umweltinitiative des Klimaschutzministeriums belohnt wurde. Diese Aktion wurde initiiert und unterstützt von der Stadtgemeinde Traiskirchen, Abteilung für Energie, Ökologie & nachhaltige Stadtentwicklung. Die Kindergärten Ameisenhügel, Petzold-Straße, Hamsternest, Pestalozzi-Gasse, Schlössl und Wienersdorf beeindruckten mit ihren Ideen und waren unter den glücklichen Gewinnern.

PARKplatz mal anders

Die europäische Mobilitätswoche ist die weltweit größte Kampagne für nachhaltige Mobilität. Sie findet jedes Jahr Mitte September statt und wird in Österreich vom Klimaschutzministerium (BMK) umgesetzt. Traiskirchen war eine von 534 Gemeinden, die daran teilgenommen haben. 

Die ausgezeichneten Kindergärten zeigten mit unterschiedlichsten Zugängen und viel Begeisterung, wie sie sich die Nutzung eines Parkplatzes alternativ vorstellen können. Es wurden Geschichten erzählt, gemalt, gebastelt, gesammelt, geturnt, gestaltet und vieles mehr ausprobiert. Die Ergebnisse sind faszinierend und wecken den Gedanken: Könnte nicht der eine oder andere Parkplatz anders genutzt werden? 

 

Kindergarten Ameisenhügel, Tribuswinkel

Gemeinsam mit den Kindern im letzten Kindergartenjahr - den „Schuldetektiven“ -  wurde das Projekt durchgeführt. Die Fläche eines Parkplatzes wurde abgeklebt und zuerst erforscht wie viel Platz es wirklich ist. Die Kinder legten und setzten sich hinein. Materialen des Turnsaalkastens wurden eingeschlichtet und tatsächlich fand alles Platz.

Anschließend wurde überlegt, was sonst in dieser Fläche passieren könnte. In Kleingruppen zeichneten die Kinder ihre Ideen auf und stellten sie vor. Die Ideen waren sehr vielfältig: ein Gehege mit Kleintieren/Streichelzoo, ein Spielplatz, Obst- und Gemüsegarten, Fischteich, Pool, Bau- und Lesebereich. Obwohl die Ideen anfangs sehr abstrakt und phantastisch wirkten, fanden sie leicht in der Markierung Platz und konnten toll dargestellt werden. Die „Schuldetektive“ haben einstimmig beschlossen, dass sie jede ihrer Ideen besser finden würden, als einen langweiligen Parkplatz.

Kindergarten Hamsternest, Oeynhausen

Präsent in der Eingangshalle wurde die Fläche aufgeklebt, wodurch alle Kinder, Pädagogen und Eltern auf das Projekt aufmerksam wurden. Die Pädagoginnen verpackten das Thema in der großartigen Geschichte des Kinderbuches „Eine wunderschöne Wiese“. Ein Teilbereich des Parkplatzes wurde dafür als „wunderschöne Wiese“ gestaltet, auf der auch zahlreiche Tiere ein Zuhause fanden. Über Nacht parkte dann plötzlich ein kleines Auto auf der „Wiese“ und hat einen Teil der Natur genommen. Die Kinder waren empört und stellten fest, dass sogar die Tiere an den sicheren Rand der Wiese gezogen sind. Wieder über Nacht hat ein großes Auto die „Wiese“ erobert. Es musste schließlich festgestellt werden, dass alle Tiere den Flecken Natur verlassen haben.
Mit den Kindern wurde anschließend erforscht, wie viele Personen auf der Fläche von einem Auto Platz haben. Die Erkenntnis: Auf die Parkfläche für ein Auto können sich 17 Kinder und zwei Erwachsene gemütlich hinlegen.
In den Überlegungen, was anstelle eines Parkplatzes möglich wäre, entschieden sich die Kinder im Hamsternest klar für eine regenbogenbunte blühende Wiese mit Waldbereichen und Wasserstellen, auf der viele Tiere und Insekten ein Zuhause finden können. Ihre „wunderschöne Wiese“ gestalteten die Kinder stolz und mit viel Freunde mit unterschiedlichem Holz- und Legematerial.
 

Kindergarten Wienersdorf

Die Kinder im letzten Kindergartenjahr, die bei uns „Blitzkinder“ heißen, erforschten gemeinsam mit den Pädagoginnen Natascha Deibl und Margit Wohlmuth-Konrath das Wort „PARKplatz.“ Ganzheitlich mit Auge, Ohr und Körper sowie sinnorientiert - mit allen Sinnen, forschend, entdeckend - knieten sich alle in die Arbeit. Und das wurde belohnt! Den Kindern des Kindergartens Wienersdorf und auch den Pädagoginnen ist die Freude über diese Auszeichnung anzusehen.

Stimmen der Kinder aus dem Kindergarten Wienersdorf

„Ich wünsche mir ein Klettergerüst und Wiese zum Spielen. Das Braune ist die Erde.“ Tobias
„Auf meinem Parkplatz wünsche ich mir eine Tunnelrutsche.“ Roman
„Ich wünsch´ mir ein Klettergerüst, eine Wiese, eine Rutsche, blauen Himmel und Wolken.“ Colin
„Ich wünsche mir ein Spielhaus und eine Wiese.“ Anna
„Auf meinem Parkplatz wünsche ich mir schnelle Fahrzeuge für Kinder.“ Richard
„Ich würde Blumen pflanzen.“ Liana
„Auf meinem Parkplatz wünsche ich mir zwei große Kletterbäume, da würde ich jeden Tag hinaufklettern und Äpfel pflücken.“  Leon
„Auf meinem Parkplatz wünsch ich mir ein Swimmingpool und eine Wiese.“ Sophie
„Auf meinem Parkplatz wünsche ich mir ein Swimmingpool.“ Simon
„Auf meinem Parkplatz wünsch ich mir einen Spielplatz mit Kinderautos.“ Anna
„Auf meinem Parkplatz wünsch ich mir ganz viel Wiese und Blumen und Herzen.“ Melissa
„Auf meinem Parkplatz wünsche ich mir einen Blumengarten.“ Helena
„Ich hätte einen Baum gepflanzt, aber ich war krank.“ Luca

Kindergarten Schlössl, Möllersdorf

Unser Kunstwelt-Projekt PARKPlatz hatten wir pünktlich zum internationalen Park(ing)Day vor dem Kindergarten ausgestellt. Neben den Familien konnten sich auch die Anrainer:innen über das PARKplatz-Projekt informieren. Ziel war die Sensibilisierung der Kinder für die Nutzung des öffentlichen Raums. Die Idee, den Platz eines Parkplatzes für Erde, Wiese, Blumen, Teich und Bäume zu nutzen, stammte von den Kindern und wurde in der Kunstwelt von den Kindern gestaltet.

Durch die Veranschaulichung im Freien wurden die Kinder dazu angeregt, alternative Anreisemöglichkeiten in den Kindergarten anzudenken: Spazieren, mit dem Fahrrad oder Roller fahren und die Anreise mit Autobus oder Zug. Innerhalb einer Woche wurde unser PARKPlatz noch genauer unter die Lupe genommen und Lebewesen gestaltet, die in der Erde, auf der Wiese, beim Teich und im Wald leben.

Als Höhepunkt wurde allen Kindern das fertige Kunstwerk präsentiert. Das Ziel, die Kinder für die Nutzung des öffentlichen Raums zu sensibilisieren, ist mehr als gelungen. Der von den Kindern neu gestaltete Lebensraum PARKPlatz bietet mit Erde, Wiese, Blumen, Teich und Bäumen einen Lebensraum für viele Tiere. Nimmt man unser Projekt genau unter die Lupe kann man hier Schmetterlinge, Ameisen, Libellen, Igel, Eichhörnchen, Bienen, Grashüpfer, Marienkäfer, Frösche, Wühlmäuse, Regenwürmer und einen Maulwurf entdecken, die von den Kindern mit viel Genauigkeit und Freude erstellt wurden. 

Kindergarten Petzold-Straße, Traiskirchen

In einer Motopädagogik-Einheit konnten die Kinder herausfinden, wie sich der Bereich eines Parkplatzes anfühlt und welche Bewegungen auf dieser Fläche möglich sind. Der Turnsaal hat die Größe von zwei Parkplätzen - der Garten die Größe von 12 Parkplätzen, so konnten die Kinder schnell ein Gefühl für den notwendigen Flächenbedarf bekommen.

In der Eingangshalle wurde der Parkplatz abgesteckt und als Picknickplätzchen genutzt und auch so gestaltet. Vorort konnten die Kinder die Größe der Parkplätze erkunden und auch sehen, wie viel Platz auch ohne Autos möglich ist. 
Die Wege von zu Hause in den Kindergarten wurden abgegangen und überlegt, wie dieser ohne Auto denkbar ist.

Was Klima ist und wie sich Autos auf das Klima auswirken, diese Fragen wurden plötzlich interessant für uns. Alles in allem sind wir aufmerksam geworden und wollen in Zukunft viel PLATZ für Klimaschutz reservieren - Danke für diese wertvolle Anregung!

Kindergarten Pestalozzigasse, Möllersdorf

Gemeinsam mit den Kindergartenkindern wurde auf verschiedene Art und Weise die Größe eines Parkplatzes erforscht. Die Kinder legten sich beispielsweise um und in den Parkplatz. Er wurde mit leeren Zeichenbögen ausgelegt und bunt angemalt. Dabei wurde festgestellt, dass dieser Platz auch anders genützt werden könnte. Zum Beispiel als Spielplatz, als Schwimmbecken, als Garten mit Obstbaum und vieles mehr. 

Letztlich wurde unser „Traumplatz“ mit vielen bunten Gegenständen in einen „Regenbogenplatz“ verwandelt.  „Für diesen Regenbogen sind wir mit zwei Laufräder belohnt worden, worüber wie uns natürlich sehr freuen.“

Wussten Sie, dass ...

... parkende Autos rund 12,5 m2 pro Fahrzeug beanspruchen? Das ist so viel wie ein durchschnittliches Kinderzimmer in Österreich. Sie benötigen nicht nur viel Platz, sondern stellen auch oft eine Gefahr für die Sicherheit unserer Kinder dar.

„Wir sind wirklich beeindruckt über die  rege und intensive Teilnahme am Projekt und den tollen Ergebnissen! Wir gratulieren den Gewinnern ganz herzlich und wünschen viel Freude mit den neuen woom-Laufrädern“, so Projektleiterin DIin Rita Leimer der Abteilung Energie, Ökologie und nachhaltige Stadtentwicklung.